Der Abpfiff in der 94sten Minute brachte Erleichterung, Erschöpfung und Wehmut zugleich. Hätte, ja hätte auch alles ganz anders kommen können, wenn beispielsweise Alaba gleich zu Beginn oder Max Kruse in der 34. Minute den jeweiligen Führungstreffer markiert hätten. Da der Konjunktiv an sich und auch in der zweiten Halbzeit keine Bonuspunkte verteilt(e) blieb nach dem Abpfiff ein torloses Unentschieden und auf Gladbacher Fanseite vor allem Respekt und Stolz Richtung heimischer Borussia. Im Nachhinein leider auch einige nachhaltige Schmerzen … nicht nur wegen der verpassten Chancen sondern vielmehr auch wegen dem mittlerweile bei Granit Xhaka festgestelleten Kapsel- und Bänderriss im rechten Sprunggelenk.

Was war geschehen ?

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Im restlos ausverkauften Borussia-Park war ein bereits vorab in der Presse intensiv diskutiertes Spitzenspiel zu Ende gegangen. Unsere Fohlenelf stemmte sich gegen die vermeintliche Übermacht aus München mit allen ihr momentan so gut zu Gesicht stehenden Mitteln: Kampfgeist, taktische Rafinesse und eine stetige Steigerung mit zunehmender Spielzeit. Aus einem dem Ball hinterherlaufenden Hasenrudel – insbesondere auf der rechten Müncher Angriffsseite – mutierten die Gladbacher zu einem Gegner absolut auf Augenhöhe. Chancen hüben wie drüben und Bayern am Rande seiner lang ersehnten ersten Niederlage.

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Das alles quasi so begann wie immer oder wie zu erwarten war lag nicht zuletzt an der herausragenden Passgenauigkeit inklusive Ballbehandlung der Bayern – Fussball ala Playstation, allen voran bei Xabi Alonso. Demgegenüber stand jedoch eine defensive Meisterleistung, die auch die Flügelspieler Hahn und Herrmann aktiv mit eingebunden hat. Favres Vorahnung auf den anfangs erdrückenden gegnerischen Ballbesitz (80%) hat genau diese Aufstellungsvariante wohl nahegelegt bzw. quasi vordiktiert.

Aus „das wird hier aber nicht mehr lange gutgehen“ wurde dann plötzlich „oHa ?!“. Aber gegen Bayern schiesst man auch seine Tore bitte nie zu früh – am besten erst Sekunden vor Abpfiff. Verdammtes Pech, dass Neuer trotz Liebesentzug einen seiner besseren Tage erwischte.

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Die zweite Halbzeit forderte alles – von Zuschauern und den Protagonisten auf dem Rasen. Während der Partie war an Foto machen oder gar Bier holen nicht mehr zu denken. Gladbach spielte fortan nicht nur diszipliniert sonder mutig und mit größt möglicher Leidenschaft. Das beiderseitig hochklassige geführte Spiel bot wahrlich nix für schwache Nerven, der Party Park bebte zeitweise in seinen Grundmauern. Zu guter letzt schien die Punkteteilung gerecht und niemand hatte Grund zur Unzufriedenheit – selbst Favre klatschte sich unnachamlich in die Hände. Fazit: Großes Kino.

Bleibt ein recht teurer Preis für den erkauften Punkt: Xhakas Ausfall – wohl bis Ende des Jahres. Mehr als bitter und tragisch, da er zunehmend zusammen mit Kramer das Denken und Lenken übernahm. Gute Besserung !

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One Thought on “Nix für Sensibelchen

  1. Majahns on 28. Oktober 2014 at 20:45 said:

    Fazit:mittendrin statt nur daheim=geiles 0:0 im Party Park. Irgendwann….

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