Vom Niederrhein ins Ruhrgebiet. Zweimal Schalke innerhalb von ein paarundsiebzig Stunden läßt die ohnehin schon angespannte Verletzungsplage langsam aber sicher eskalieren. Neben André Hahn’s grober Körperverletzung im ersten Spiel stehen nun nach dem Pokalspiel auch Fragezeichen hinter Jantschke und Korb. Bei den weiterhin anstehenden englischen Wochen ist ergo an Rotation nicht mehr viel drin. Daumen drücken und beste Genesungswünsche.
Endlich waren die Elfmeter mal auf unserer Seite – umstritten ja, aber zumindest der Gerechtigkeit geschuldet. Wurde der erste von Lars Stindl noch im Borussia-Park per Kopf über die Linie gezittert war der in der Veltins Arena vom Belgier Hazard schon ansehnlicher. Vorbei sind wohl die Zeiten, als ein Filip Daems die Aufgabe fast wie im Schlaf erledigte.
Irgendwie zwei fast spiegelsymmetrische Spiele: Gladbach – drückend überlegen in Halbzeit 1 – musste einen unnötigen Ausgleichstreffer per Eigentor einstecken; Schalke – mehr als beliebig dominat in Halbzeit 3 – verdaddelte nach mehreren Hochkarätern durch Matip das Leder an Stindl. Geschenk gerne angenommen.
In der Bundesligapartie war dann wohl der arangolische Freistoß-Treffer von Raffael das ausschlaggebende Moment für Sieg Nummer 1. Fast wäre das Spiel noch gekippt, als Traoré dankbar an der Schalker Strafraumgrenze zu Boden kam und der Ball anschließend an der Mauer vorbei nahezu unhaltbar im linken oberen Eck zappelte. Vorangegangen waren 25 Minuten nach der Pause, in denen die Fohlenelf verunsichert wirkten – wohl wegen des Gegentreffers zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Dank Raffael kam die Borussia zurück in die Spur und erarbeitete sich wieder allerlei Chancen. Dann kam eines der brutalsten Fouls, die ich seit langen gesehen habe und die dunkelrote Karte für Geis. Jämmerliche Reaktion der Schalker Fans, als Hahn auf der Trage schmerzverzerrt den Platz verließ. Schockstarre und anschließend die Entscheidung in der 84. Minute durch Korbs ersten Bundesligatreffer. Rauf auf 7, einstellig, vorbei an K… !!!
Gestern im Pokalspiel ging es gleich hitzig in die Anfangsminuten. Gladbach ohne den mit grippalem Infekt ausgefallenen Raffael, Dahoud und Johnson auf der Bank – dafür mit Nordtveit, Hazard und Drimic. Letzterer nutzte seine Chance kaum, hatt Null Bindung zum Spiel und fand einfach nicht statt. Wilkommen im Entenclub.
Schalke in den ersten 30 Minuten wie die Feuerwehr, Chancen im Minutentakt. Sommer rettete, und rettete …. Blos unbeschadet in die Halbzeitpause kommen. Unverhofft dann Grund zum Feiern. Matip ist da wohl auf heimischen Rasen irgendwie umgeknickt, weggerutscht – wie auch immer – unser Ex-Hanoveraner dazwischen und ab ins Tor mit dem Ding. Alles-wird-gut.de
In Halbzeit 2 wurden die Gladbacher Beühungen dann konkreter, wieder und wieder angefeuert von 6.000 mitgereisten Fohlenanhängern. Nicht mehr so viele Ballverluste und planloses nach vorne Gebolze. Dann die Erlösung: Hazard auf Traoré auf Stindl in den 16er und … Kontakt. Elfmeter, 2:0: Achtelfinale. Schubidöpp die 6te !
Da haben sich die fiesen Schalker Euroleaguetreter doch tatsächlich trotz Magen Darm und falschen Stollen mit unserem grünen Pullover angelegt.
Ergebnis: Lehrstunden